Die Siedlung Mausegatt-Kreftenscheer - ursprünglich als Colonie Wiesche bekannt - ist ein eindrucksvolles Relikt der Industriekultur, das in den Jahren 1899 bis 1911 von den Industriemagnaten Hugo Stinnes und August Thyssen errichtet wurde. Ihre Vision war es, eine stabile Wohnbasis für die Arbeiter ihrer Zeche Wiesche zu schaffen. Nach der Schließung der Mülheimer Steinkohlezechen in den 1960er Jahren, mit Rosenblumendelle als letzte im Jahr 1966, stand die Siedlung vor dem Wandel. In den 1970er Jahren sollte eine umfassende Sanierung und der anschließende Verkauf der Häuser erfolgen. Hier zeigte sich der unerschütterliche Gemeinschaftsgeist der Bewohner, die sich in einer Bürgerinitiative zusammenschlossen, um den historischen Charme zu bewahren.
Dank der festgelegten Denkmalbereichssatzung präsentiert sich das äußere Erscheinungsbild der Siedlung nahezu unverändert, wie vor rund hundert Jahren. Heute zählt sie zu den letzten verbleibenden Arbeitersiedlungen in Mülheim, ein authentischer Einblick in die Zeit der industriellen Blüte. Die Siedlung verbindet gekonnt das historische Erbe mit einer lebendigen Gegenwart. Mit ihrer einzigartigen Architektur aus charakteristischen Backsteinhäusern und ihrer lebendigen Nachbarschaft bietet sie einen faszinierenden Einblick in das Leben von einst und heute.
Für Besucher:innen, die auf der Suche nach Authentizität und neuen Eindrücken sind, bietet Mausegatt eine perfekte Mischung aus Geschichte und Moderne. Historische Führungen und regelmäßig stattfindende kulturelle Veranstaltungen laden dazu ein, die reiche Geschichte hautnah zu erleben und dabei auch neue Kontakte zu knüpfen. Die Siedlung Mausegatt ist nicht nur ein Besuchermagnet, sondern auch ein lebendiger Teil der Geschichte des Ruhrgebiets, der darauf wartet, entdeckt zu werden.
immer zugänglich
nicht vorhanden