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Arbeitersiedlung Lange Riege

Arbeitersiedlung Lange Riege – ein eindrucksvolles Zeugnis der klingenschmiedenden Hochkultur des 17. Jahrhunderts, entfaltet sich still und majestätisch entlang des Selbecker Baches in Hagen Eilpe. In einer Ära des industriellen Aufbruchs erbaute der Große Kurfürst, Markgraf Friedrich Wilhelm zu Brandenburg, zwischen 1665 und 1666, auf seinem Territorium eine systematisch angelegte Handwerkersiedlung. Klingenschmiede, die aus Solingen in diese Gegend abgeworben wurden, siedelten hier, in einer meisterhaften Verschmelzung aus Fachwerkarchitektur und handwerklicher Präzision.

Wie Perlen auf einer Schnur reiht sich die "Lange Riege", benannt nach ihrer charakteristischen Anordnung, entlang des Wassers hin. Strategisch durchdacht, vereinte die Siedlung alle notwendigen Schmiedeeinrichtungen – von Schleifkotten über Stahlhämmer bis zu Härtehütten und Schmieden – und sorgte für kurze und effiziente Produktionsabläufe.

Doch der Glanz der Klingenschmiedekunst verblasste im 19. Jahrhundert. Zwar existierten 1850 noch 55 Betriebe in Eilpe, doch die unaufhaltsame Konkurrenz aus Solingen führte schließlich zur Aufgabe der letzten Schmiede 1899. Ein drohender Verfall konnte jedoch durch Sanierungsmaßnahmen abgewendet werden, wodurch die historischen Bauten bis heute erhalten blieben.

Die Rückreisenden in die Zeit der Klingenschmiede finden hier nicht nur malerische Fachwerkarchitektur, sondern ebenso ein kulturhistorisches Bindeglied zur Gegenwart. Die Siedlung erinnert an die innovationsreiche Vergangenheit der Region, die im LWL-Freilichtmuseum Hagen, einem bedeutsamen Ankerpunkt der Route Industriekultur, nachklingt. Die "Lange Riege" lädt all jene ein, die aufgeschlossenen Geistes zu neuen Horizonten aufbrechen, und bietet eine Mischung aus kultureller Tiefe und geschichtlichem Reichtum – ein Wegweiser für die Zukunft, verwurzelt in einer kraftvollen Vergangenheit.

Riegestraße 6-18
58095 Hagen
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