Die Alt-Siedlung Friedrich Heinrich erzählt die faszinierende Geschichte der frühen Industrialisierung im Rheinland. Ursprünglich benannt nach dem Industriellen Friedrich Heinrich von Diergardt, wurde die Zechenanlage von seinen Erben an eine französische Bauherrengruppe verkauft, die 1907 mit dem Abteufen begann. Diese Schachtanlage blieb bis 1970 in französischer Hand, bevor sie in den Besitz der Ruhrkohle AG überging.
Mitten "auf der grünen Wiese" entstand ab 1909 eine der größten Zechenkolonien. Die Wohnsiedlung musste schnell Lösungen für den dringend benötigten Wohnraum für die Arbeiter schaffen. Über mehrere Bauphasen hinweg entwickelte sich bis in die 1930er-Jahre ein architektonisches Meisterwerk. Die ältesten Häuser zwischen der Ring-, Albert- und Ebertstraße zeichnen sich durch ihre großen Grundstücke und gestalterische Vielfalt aus. Wenige Haustypen wurden durch raffinierte architektonische Merkmale wie Erker, unterschiedliche Dachformen und Verkleidungen individualisiert, um nicht zwei identische Häuser nebeneinander stehen zu haben, was auf etwa 76 Hektar eine bemerkenswerte optische Diversität schuf.
Das ehemalige "Beamtenkasino" zählt zu den bekanntesten Gebäuden der Anlage, welches illustre Gäste wie Sir Winston Churchill und Dwight D. Eisenhower empfing. Heute beherbergt dieses denkmalgeschützte Bauwerk ein stilvolles Restaurant und Hotel, nachdem es 1986 verkauft und liebevoll restauriert wurde. Die Alt-Siedlung Friedrich Heinrich gilt heute als Paradebeispiel gelungener Urbanisierung und bietet eine hohe Wohnqualität.
Für Abenteuerlustige lädt die Siedlung dazu ein, die einzigartige Verbindung von Geschichte und modernen Lebensraum zu erkunden. Die harmonische Integration architektonischer Meisterwerke in die Landschaft macht diesen Ort zu einem Geheimtipp, der mit seiner historischen Tiefe beeindruckt und entdeckt werden will.