Mitten im Ruhrgebiet, im Herzen von Herne, liegt die Zechensiedlung Teutoburgia, eine der schönsten Bergarbeitersiedlungen der Region. Diese historische Arbeitersiedlung ist mehr als nur ein Relikt der Vergangenheit. Sie verkörpert das gestaltete Lebensumfeld der Bergleute und bietet mit ihrer Gartenstadtarchitektur ein beeindruckendes Kulturerbe.
Der innovative Baumeister Otto Bernd erschuf eine faszinierende Varianz an Fassaden und Dachformen, das Ergebnis sind 21 unterschiedliche Haustypen, die dennoch ein harmonisches Gesamtbild kreieren. Jedes Wohnhaus, das ursprünglich als Zwei- oder Vier-Familienhaus mit eigenem Gemüse- und Obstgarten konzipiert war, zeugt von der Kunst der Lebensgestaltung um 1909.
Zehensiedlung Teutoburgia ist nicht nur Wohnraum, sondern auch ein historisches Denkmal, das zur Internationalen Bauausstellung gehört. Nach ihrer Sanierung in den späten 1980er Jahren erstrahlt sie in neuem Glanz und lockt Besucher mit ihrem einzigartigen Facettenreichtum. Zu den besonderen Highlights zählt das erhaltene Fördergerüst der Zeche Teutoburgia I/II im Norden der Siedlung, umgeben von einem „Kunstwald“, der mit seinen Skulpturenobjekten ein beeindruckendes Open-Air-Museum darstellt.
Imposant thront die ehemalige Maschinenhalle, heute Heimstätte für das Atelier und den Konzertsaal des Klangkünstlers Christof Schläger, und bietet ein dynamisches Kulturprogramm. Die Zechensiedlung Teutoburgia ist mehr als ein Ort der Erinnerung – sie ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie sich gestern, heute und morgen bei einem Spaziergang durch die Straßen verlieren lassen.