Die Siedlung Flöz Dickebank, ursprünglich als Ottilienau bekannt, erzählt eine faszinierende Geschichte der Industriekultur und des städtischen Wandels. Ab 1868 erbaut, um die Bergleute der Zechen Holland, Alma und Rheinelbe zu beherbergen, entwickelte sich die Siedlung im Laufe der Zeit zu einem architektonischen Kleinod des Ruhrgebiets.
Anfangs einfache Arbeiterhäuser, reflektiert der Wandel der Gartenstadtbewegung im frühen 20. Jahrhundert eine gestalterische Wende. Zwischen 1910 und 1911 entstanden an der Knappschaftsstraße Baugruppen, bei denen mehrere Häuser um einen Innenhof arrangiert wurden – ein Symbol für Gemeinschaft und soziale Interaktion. Diese Anlage verleiht dem Flöz Dickebank bis heute eine besondere Atmosphäre, die sowohl historisch bedeutend als auch ästhetisch reizvoll ist.
Mit der drohenden Abrissgefahr in den 1970er Jahren schien die Siedlung ihrer Geschichte beraubt zu werden. Doch es war eine engagierte Bürgerinitiative, die 1974 zur Rettung führte. Ihr unermüdlicher Einsatz verhinderte den Verlust dieses kulturellen Erbes, sodass die Siedlung in den Jahren 1977 und 1979 sorgfältig modernisiert wurde. Dabei blieb der historische Charme erhalten, während gleichzeitig moderne Wohnbedürfnisse berücksichtigt wurden.
Für Entdecker des expeditiven Milieus ist Flöz Dickebank kein gewöhnliches Ausflugsziel. Jenseits touristischer Klischees lädt sie dazu ein, das ungeschminkte Gesicht des Ruhrgebiets zu erleben – eine stete Quelle der Inspiration für jene, die das Besondere im Alltäglichen suchen. Diese Siedlung steht nicht nur für ein Stück Geschichte, sondern auch für den innovativen Geist und die unermüdliche Energie der Region.